Am 1. Advent des Jahres 2000 war Museumseröffnung!
Ausgestellt sind Aufstellspielzeuge wie Kaufläden, Puppenstuben, Bauernhöfe, Seiffener Miniaturen und Massefiguren, außerdem Krippen, Pyramiden und Weihnachtsfiguren. Was davon auch übers Jahr noch zu sehen sein wird, können wir erst entscheiden, wenn eine Öffnung des Museums wieder möglich ist.
Den Auftakt unserer Museumsarbeit bildete natürlich eine Weihnachtsausstellung!
Im Kreise unserer Freunde, Besucher, Förderer und Vereinsmitglieder konnten wir am ersten Advent des 'Corona-Jahres' 2020 diesen Geburtstag leider nicht begehen.
Doch aufgebaut war sie, unsere Jubiläums-Weihnachtsschau:
’20 Jahre Bürsten- und Heimatmuseum‘
Bürsten- Kaufmannsladen und DDR H0- Modellbahnmaterial
Bürstenkaufmann spielen
Bürsten kindgerecht
seltene H0-Modelle DDR
Exotische Massetiere mit Tuchstaub – Thüringen/ Erzgebirge, Ende 19.Jh./ Anfang 20.Jh.
Schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden Tierfiguren aus Teig- oder Papiermachèmasse mit Tuchstaub (Textilfaser) zur Nachbildung des Fells belegt. Dazu gab es unterschiedliche Techniken. Mancher streute mit einem Sieb die Fasern auf die noch feuchte Farbe, andere färbten die Fasern ein und bestäubten damit die Figuren. Auch gab es bei einzelnen Produzenten spezielle maschinelle Hilfsmittel (siehe auch „Claus Leichsenring: Massefiguren aus dem Erzgebirge“ ISBN: 3929048272). Besonders feine Figuren besaßen darüber hinaus Glasaugen aus Lauscha, im Bild Tiger, Elefant.
Urwald
Ewiges Eis
Savanne
Lößnitzer Krippenfiguren
Die westerzgebirgische Stadt Lößnitz ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts für ihre Figurenschnitzer bekannt. Den thematischen Schwerpunkt stellt seit jeher die biblische Weihnachtsgeschichte dar. Etliche Schnitzer betrieben bis in die Mitte des 20. Jh. ihre Kunst auch gewerblich. Daher haben diese Figuren schließlich über die Region hinaus Verbreitung gefunden.
Heilige Familie
Krippe
Hirten
Großer Kaufladen
aus den 1950iger Jahren, bestückt mit Spielzeugen und Weihnachtsartikeln aus dieser Zeit. Unter anderem zu sehen: „Sportcabriolet mit Federwerk von CaJu, Miniaturräuchermann für die Puppenstube,Puppenkerzen, Lauschaer Christbaumkugeln….
Großer Kaufladen 1950iger
Räucher-Schneemann f. Puppenstube, Puppenkerzen, Lauschaer Christbaumkugeln
Regional betrachtet – 75 Jahre Ende des zweiten Weltkrieges
Jahresausstellung vom 9. Mai bis 18. Oktober 2020
Die aktuelle Sonderschau ist eröffnet: Behandelt werden unter anderem Themen wie Zwangsarbeit und Todesmärsche von KZ- Häftlingen, Artilleriebeschuss und unbesetzte Zone nach dem 8. Mai 1945.
Häuselmacher, also Hersteller von Spielzeughäuschen, gab es in den Spielwarenzentren des Erzgebirges schon vor 200 Jahren. In Katalogen des 19. Jahrhunderts entdeckt man Sortimente mit Städten und Dörfern, Rittergüter, Klöster oder Schlossanlagen in Miniatur. Durch die große Menge und Vielfalt der angebotenen Spielwaren ergab sich eine Spezialisierung der zumeist hausgewerblich tätigen Hersteller auf bestimmte Spielzeuggruppen. So gab es z.B. Reifendreher und Tierschnitzer, Männelmacher, Bäumchenmacher aber auch Schachtelmacher und eben Häuselmacher. Diese alten Häusertypen sind zumeist aus Holzbrettchen zusammengeleimt oder auch nur von Leisten bzw. vom Reifen abgespalten und bunt bemalt oder beklebt. Im Verlauf des 19. Jh. gewann Pappe als Material zunehmend an Bedeutung. Die Häuser waren nun nicht mehr nur Spielzeuge, sondern wurden für die Ausstattung von Heimat- und Weihnachtsbergen oder allgemein für die Weihnachtsdekoration genutzt. Um sie beleuchten zu können, wurden die Fenster ausgeschnitten oder ausgestanzt, mit Transparentpapier hinterlegt und mit geprägten Fensterrahmen versehen. Mitte des 20. Jh. sorgten die aufkommenden Modelleisenbahnen für eine zusätzliche Nachfrage an Gebäudemodellen. Auch hier gab es mehrere Hersteller in Marienberg, Olbernhau und Seiffen. Seit gut 20 Jahren befasst sich die Firma Naumann aus dem osterzgebirgischen Rechenberg-Bienenmühle mit der Herstellung von Miniaturhäusern. Markenzeichen und Hauptgeschäft sind die Fachwerkhäuschen mit einer Gesamthöhe von ca. 6,5cm. Dabei werden von gehobelten Buchenholzleisten Klötze abgetrennt und geschliffen und mit heller Grundfarbe bemalt. Das Fachwerk wird, oft nach konkreten Vorbildern, ebenfalls aufgemalt. Das Dachgeschoss wird von dreieckigen Kiefernholzleisten abgelängt und dunkel gebeizt. Neben den Fachwerkhäusern werden auch Kirchen, Fabrikgebäude und ähnliches gefertigt. Viele Gebäude entstehen dabei auf Kundenwunsch und in Kleinstserien. Mittlerweile fertigt das 2-Mann Unternehmen (Vater und Sohn) auch maßstäblich sehr viel größere Häusermodelle, zum Teil auch als Lichterhäuser. Die Ausstellung zeigt zum einen die breite Palette der Naumannschen Häusle: Serienhäuser, Sonderanfertigungen, Hintergrundhäuser, mit Häuschen bestückte Schwibbögen und Pyramiden, Häuser als Ergänzung und Zubehör für Seiffner Figurenhersteller… Des Weiteren sammelt die Familie Naumann schon seit einigen Jahren historische Miniaturhäuser, besonders aus dem Erzgebirge. Ein Teil dieser Sammlung ist ebenfalls zu sehen und dokumentiert die Vielfalt von Miniaturhäusern überwiegend aus dem 20. Jh.
Ergänzt wird die Ausstellung mit historischen Pyramiden, Figuren und Holzspielzeugen aus dem Museumsfundus, einer Spieleisenbahn und einem von den Schönheider Klöpplerinnen geschmückten Weihnachtsbaum.